Das River-Continuum-Concept (RCC)

Ergebnisse des Seminars "Zielarten für den Naturschutz an Fließgewässern - Mehr Raum für Bäche und Flüsse" vom 19.09. bis 20.09.2000


Das River-Continuum-Concept von VANNOTE et al. (1980) ist der Versuch, die ökologische Funktionsweise von Fließgewässern von der Quelle bis zur Mündung zu beschreiben. Das RCC betrachtet die physischen/hydrologischen Faktoren, den Energie- bzw. Nährstoffeintrag und -austrag und setzt dieses in Beziehung zu biotischen Parametern (z.B. Vegetationsverteilung, aquatischen Ernährungsformen).

In seiner einfachsten Form postuliert das RCC ein Flussökosystem, das mit heterotrophen Quellgewässern, die durch den Eintrag allochthoner Nährstoffe aus der Ufervegetaion gekennzeichnet sind, beginnt, sich dann zu einem autotrophen Mittelabschnitt entwickelt, um schließlich mit einem primär heterotrophen Unterlauf zu enden.

Ein Bewertungsverfahren auf der Grundlage des RCC müsste die natürliche Zusammensetzung der biozönotischen Regionen als Bioindikator zur Beurteilung der "ökologischen Gewässergüte" heranziehen. Bewertungsgrundlage wäre die ideal- und regionaltypische Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften. Dieses würde wiederum nicht unter taxonomischen sondern unter funktionalen Gesichtspunkten erfolgen. Hinweise auf eine Störung der ökologischen Funktionsfähigkeit des Fließgewässers und auf die eventuellen Ursachen könnten aus dem Übergewicht oder dem Fehlen bestimmter Habitat-, Ernährungs- oder Siedlungsformen hergeleitet werden.

Ralf Schulte, NABU-Akademie Gut Sunder

 

Zitatempfehlung:
Schulte, Ralf (2001): Das River-Continuum-Concept. Ergebnisse des Seminars "Zielarten für den Naturschutz an Fließgewässern - Mehr Raum für Bäche und Flüsse" vom 19.09. bis 20.09.2000 www.nabu-akademie.de/berichte/00fluss_rcc.htm (15.03.2001)


Hier geht's zum BMU

Die Tagungsveranstaltung wurde vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Die Veranstaltungsinhalte und -ergebnisse geben nicht unbedingt die Meinung des Bundesumweltministeriums, des Bundesamt für Naturschutz oder des Naturschutzbund Deutschland (NABU) wieder.