HABEN WISENTE UND ELCHE IN DEUTSCHLAND NUR EINE ZOOKUNFT?

Ergebnisse eines Seminars der NABU-Akademie Gut Sunder vom 04.12. bis 05.12.2002


Ziele und Inhalt

Die Nachfahren der ehemals bei uns heimischen wilden Pferde und Rinder erfreuen sich seit ein paar Jahren wieder einer gewissen Beliebtheit. Vielerorts wurden Beweidungsprojekte mit domestizierten Grasern begonnen oder stehen in der Planung.

Erstaunlicherweise scheinen die noch erhalten gebliebenen, wildlebenden Großherbivoren von dieser Situation kaum zu profitieren. Rothirsche haben nur in präzise festgelegten Gebieten eine Existenzberechtigung. Elchen, die in Großschutzgebiete Ostdeutschlands einwandern, stehen selbst eingefleischte Naturschützer skeptisch gegenüber. Und am Wisent-Recovery-Programm beteiligen wir uns nur über Wildparks und Zoologische Gärten.

Selbst in Großschutzgebieten, die sich dem Leitspruch "Natur, Natur sein lassen" verbunden fühlen, scheinen Wisente, Elche oder auch Hirsche häufig als wenig geliebte Ausnahmen von der Regel der Natürlichkeit betrachtet zu werden. Haben Wisente und Elche in Deutschland daher nur eine Zukunft im Zoo?

Ziel des Seminars ist es, die Chancen und Grenzen der Wiederbegründung wildlebender Elch- und Wisent-Vorkommen in deutschen Großschutzgebieten, auf großflächigen Truppenübungsplätzen oder in Bergbaufolgelandschaften zu diskutieren, und eine Antwort auf die Frage zu finden, ob diese Arten in Deutschland wirklich nur eine Zookunft haben.

Ergebnisse

Wer an Naturschutz denkt, der denkt in der Regel zunächst an schützenswerte Lurche, Reptilien, Vögel und Fledermäuse. Große Tiere, wie Rehe, Rothirsche oder Wildschweine spielen dabei meistens keine Rolle und ausgerottete große Tiere, wie Elche, Wisente, Auerochsen oder Wildpferde kommen in der Betrachtung schon gar nicht vor. In seinem einleitenden Beitrag ging Christoph Heinrich (NABU Bundesgeschäftsstelle Bonn) daher der Frage nach, warum Wisente und Elche dennoch ein Thema für den Naturschutz sind bzw. zukünftig sein sollten. Zunächst, so Heinrich, sei es eine Frage des "schlechten Gewissens". Wir hätten das Aussterben der Arten in Deutschland stillschweigend zugelassen und die Verantwortung zum Erhalt der letzten verbliebenen mitteleuropäischen Vorkommen anderen aufgebürdet. Während man sich Polen und anderen Staaten Ost- oder Nordeuropas um den Erhalt der Arten bemühe, begnügten wir uns damit, Elche und Wisente als Mittel der Werbung oder als Projektionsflächen für Männerphantasien einzusetzen. Erst langsam erkennen wir unsere eigene Verantwortung beim Erhalt der großen Pflanzenfresser. Und noch langsamer nehmen wir, so Heinrich weiter, die Bedeutung der sogenannten Megaherbivoren für unsere Anstrengungen im Wildnis-, Ökosystem- oder Biotopschutz wahr. Der Naturschutz in Deutschland ist gerade dabei zu lernen, dass Rothirsche, Wisente, Elche, Wildpferde und auch die großen Beutegreifer, wie Wolf und Bär, nicht nur überflüssige "Luxusgeschöpfe" sind, sondern eine bedeutsame Rolle als "Ökosystemergänzer" spielen und als solche eine Schlüsselfunktion bei der Entwicklung naturnaher Lebensräume einnehmen.

Bernd Hoffmann (Referat für Artenschutz, Niedersächsisches Umweltministerium Hannover) wollte die Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland für den Erhalt von Wisent und Elch nicht nur auf moralische oder naturschutzfachliche Beweggründe reduziert sehen. Für ihn leitet sich aus der Tatsache, dass beide Arten nach wie vor im Jagdrecht erfasst sind, auch eine unmittelbare rechtliche Verpflichtung ab. Hoffmann sah es als unabdingbar an, auch Wildpferde und Auerochsen in die Betrachtung einzubeziehen. Ihr rechtlicher Status sei zwar noch klärungsbedürftig, es gäbe aber keinen Zweifel daran, dass diese Arten bzw. ihre noch wildlebenden Vorfahren auch zur mitteleuropäischen Fauna gehörten. Die letzen europäischen Wildpferde seien im Jahre 1968 in Südosteuropa gesehen worden und quasi vor unseren Augen ausgestorben. Die Ausrottung der letzten wildlebenden Auerochsen läge auch gerade einmal 300 Jahre zurück.

Vor diesem Hintergrund ist es für Hoffmann eine Selbstverständlichkeit, dass sich der Naturschutz in Deutschland mit der Frage des Erhalts der letzten großen wildlebenden Pflanzenfresser bzw. deren in menschlicher Obhut rückgezüchteten Artvertretern beschäftigen muss. Ein positives Signal in diese Richtung gäbe übrigens der jüngste Beschluss mehrerer norddeutscher Umweltstaatssekretäre. Darin hätten sie ihre Absicht zur Durchführung von Pilotprojekten mit freilebenden großen Pflanzenfressern bekundet. 

An der Beschlussfassung war auch das Land Mecklenburg-Vorpommern beteiligt. Dessen Staatssekretär Dietmar Glitz (Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin) erläuterte in seinem Beitrag die Beweggründe. Mecklenburg-Vorpommern verfügt über eine ausgesprochen arten- und lebensraumreiche Naturausstattung. Die Naturschutzpolitik verfolgt das Ziel, die menschlichen Aktivitäten in der Landschaftspflege und in der Biotopentwicklung deutlich zurückzunehmen und "Mutter Natur" wieder mehr Freiräume einzuräumen sowie natürliche Entwicklungen zu fördern. Angeregt u.a. durch die langjährigen positiven Erfahrungen mit der gezielten Beweidung von Teilflächen des Müritz-Nationalparks durch Fjällrinder sowie die aktuellen naturschutzfachlichen Diskussionen zur Bedeutung großer Pflanzenfresser für die Landschaftspflege misst man der landschaftsgestalterischen Kraft der großen Graser dabei eine große Bedeutung bei.

Darüber hinaus beteiligt sich das Land seit mehreren Jahrzehnten mit dem 80 ha großen Wisent-Reservat im Naturschutzgebiet Damerower Werder aktiv an dem internationalen Erhaltungszuchtprogramm für den Wisent. Und nicht zuletzt ist Mecklenburg-Vorpommern eines der Haupteinfallstore für einwandernde Elche. Im Jahre 2000/2001 hielt sich ein Elch viereinhalb Monate im Lande auf.

Der Reiz der angedachten Pilotprojekte, so Glitz, bestehe darin, dass die oben genannten Arten- und Biotopschutzziele kombiniert werden könnten und sich sinnvoll ergänzten. Einerseits leisteten die großen Tierarten (Rotwild, Elch, Wisent, Auerochse und Wildpferd) einen Beitrag zur Gestaltung von Vegetation und Landschaft, andererseits wäre der Erhalt der Arten unter weitgehend naturnahen Lebensbedingungen gewährleistet.

Margret Bunzel-Drüke (Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz ABU, Bad Sassendorf-Lohne) stellte in ihrem Beitrag heraus, dass sich die ökologische Bedeutung der großen Pflanzenfresser nicht ausschließlich aus deren Verbiss- und Begrasungsleistung herleiten lässt. Auch über die Anlage von Suhlen, Trampelpfaden oder Kotstellen nehmen die Tiere direkt oder undirekt Einfluss auf die Vegetation. In der Folge veränderten beispielsweise Pflanzenarten ihre Wuchsform oder die Konkurrenzsituationen innerhalb der Lebensgemeinschaften würden verschoben. Bei einer entsprechender "Eingriffsintensität" der Graser und "browser" wären deutliche Landschaftsveränderungen wahrscheinlich. Bunzel-Drüke erläuterte ferner, dass selbst tote Individuen als Kleinstlebensräume für aasfressende Organismen eine Bereicherung für die Landschaft darstellten.

Bei der Betrachtung der ökologischen Wirkungen der großen Pflanzenfresser seien jedoch die artspezifischen, autökologischen Besonderheiten zu berücksichtigen; denn Wisent, Elch, Auerochse oder Wildpferd unterschieden sich sowohl hinsichtlich ihres Ernährungstyps (Graser, Verbeisser, Intermediärer Typ), im Sozialverhalten (Herden, Einzelgänger) als auch im Raum-Zeit-System (Revierbindung, saisonale Einstandswechsel u.a.).

Diese artspezifischen Charakteristika und Lebensraumansprüche gilt es aber auch bei der Beantwortung der Frage, ob Wisente und Elche auch eine Chance als freilebende Tiere haben, zu berücksichtigen. Zunächst müssen wir klären, ob es in Deutschland überhaupt noch Flächen hinreichender Größe haben, auf denen sich große Arten von Pflanzenfresser artgemäß ausleben können. Und wenn wir diese Frage geklärt haben, so Dr. Carsten Böhm (NABU-Beauftragter "Beweidung im Naturschutz", NABU LV Niedersachsen) weiter, dann müssen wir schauen, ob die Anwesenheit von Megaherbivoren mit anderen Nutzungen (z.B. Jagd, Wasserwirtschaft, Verkehr) kompatibel ist und wie sie sich in die gesetzlichen Rahmenbedingungen (z.B. Veterinärrecht, Tierschutzrecht) einfügen lässt. Nicht außer Acht gelassen werden darf auch die Akzeptanz der Tiere durch die Bevölkerung. In einer Machbarkeitsstudie versucht der NABU Niedersachsen gerade, auf die oben angerissenen Fragen die passenden Antworten zu finden.

Edgar Reisinger (Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena) und Dr. Kajetan A. Perzanowski (Polish Academy of Sciences, Ustrzyki Dolne, Polen) berichteten im weiteren über die Naturschutzgeschichte des Wisents. In historischer Zeit umfasste das Verbreitungsgebiet des Wisents (Bison bonasus) West-, Mittel- und Südosteuropa. Im Osten erstreckten sich seine Vorkommen bis zur Wolga und zum Kaukasus. Während des frühen 20. Jahrhunderts wurden die letzten freilebenden Populationen ausgerottet. In Gefangenschaftshaltung überlebten nur 54 Tiere, von denen 39 Individuen zur Tieflandlinie (Bison bonasus bonasus) zählten. 1923 gründete sich in Frankfurt/Main die internationale Gesellschaft zur Erhaltung des Wisents. Sie initiierte ein internationales Zuchtprogramm. Ab 1952 erfolgte der Aufbau der ersten freilebenden Wisentherde in Bialowieza. 1963 kamen es zur ersten Wiederansiedlung in den  Karpaten. Seit 1980 gibt es wieder freilebende Wisentherden in Weißrussland, Litauen, Polen, Russland und der Ukraine. Etwa zwei Drittel des Gesamtbestands (freilebend und in Gefangenschaft) gehören zur kaukasischen Linie und ein Drittel einstammt der Tieflandlinie. Um die anhaltenden Inzuchtprobleme in den Griff zu bekommen, wurde das Wisent-Recovery-Programm gestartet, dessen oberstes Ziel die Sicherung der genetischen Variabilität des Wisents ist.

Legende: Gestrichelte Linie - Historische Ostgrenze des Wisentverbreitungsgebietes / 
Schwarze Punkte - Herden der Tieflandlinie / Schwarz-weiße Punkte - Herden der 
Kaukasischen Linie / Pfeile - Herden größer als 100 Individuen

Einen wichtigen Beitrag zur genetischen Stabilisierung des Wisentbestandes erwartet man sich durch die Neugründung freilebender Vorkommen. Aufbauend auf den jahrzehntelangen Erfahrungen des Wisent-Schutzes in Polen und anderen Ländern entwickelte Perzanowski dazu folgenden Kriterienkatalog:

  • Optimale Wisent-Lebensräume sind durch ein Mosaik aus Weichholzwäldern und offenem Grasland gekennzeichnet. Aber auch Heidelandschaften kommen in Betracht. Grundlegend ist in allen Fällen die ganzjährige Verfügbarkeit von trinkbarem Wasser.

  • Die Gebietsgröße müsse so dimensioniert sein, dass sie zumindest einer Familiengruppe (2 - 3 Kühe, 2 - 4 Jährlinge, 2 - 3 Kälber) hinreichend Lebensraum bietet. Konkret bedeutet das einen Flächenbedarf von mehreren tausend Hektar.

Da diese Voraussetzungen selbst in weniger dicht besiedelten Gebieten Zentraleuropas heute kaum noch zu erfüllen sind und Konflikte mit der Land- und Forstwirtschaft, dem Tourismus oder dem Verkehr gelöst werden müssten, sei die Lenkung und Betreuung der Wisentvorkommen in der Regel unterverzichtbar.

Als zentrales Managementinstrument sah Perzanowski die Gatterung der Wisentvorkommen an. Dadurch sei es möglich, den Flächenbedarf auf eine realisierbare Großenordnung von einige Dutzend bzw. wenigen hundert Hektar zu reduzieren. In diesen Fällen müsse aber unter Umständen eine Heu-Zufütterung im Winter möglich sein. 

Unabhängig von der Frage, ob die neugegründeten Vorkommen gegattert oder ungegattert sind, ist der Auswahl der Tiere und dem Herdenaufbau besonderes Augenmerk zu widmen. Damit nur Tiere in einem guten bis sehr guten Gesundheitszustand ausgesetzt werden, muss im Vorfeld der Freilassung eine sorgfältige veterinärmedizinische Untersuchungen stattfinden, in deren Rahmen sind auch Impfungen gegen Infektionskrankheiten wie Tuberkulose oder Bruzellose vorzunehmen und Belastungen durch Parasiten zu behandeln. 

Ausgesetzt werden sollten nur Tiere mit geringem Verwandtschaftsgrad. Zur Vermeidung von Inzuchtproblemen empfiehlt es sich, die genetische Struktur der Gründerpopulation in fünf- bis zehnjährigen Intervallen zu überprüfen und bedarfsweise durch die Zuführung neuer Tiere bzw. den Abschuss dominanter Bullen in den Populationsaufbau einzugreifen. Damit diese Maßnahmen zielgerichtet durchgeführt werden können, ist die individuelle Markierung der Tiere notwendig.

Das Alter der Tiere sollte bei Bullen fünf bis sechs Jahre und bei Kühen drei bis vier Jahre nicht überschreiten.

Darüber hinaus ist die interessierte Öffentlichkeit und die örtliche Bevölkerung frühzeitig in das Vorhaben einzubinden. 

Nicht zuletzt sind geeignete Maßnahmen zur Verkehrssicherung zu treffen. Das beinhaltet entweder den Bau von Schutzzäunen entlang von Hauptstraßen und anderen häufig genutzten Verkehrswegen oder zumindest das Aufstellung von Warnschildern bei gering frequentierten Straßen. 

Für den Elch legte Dr. Jan Raczynski (Bialowieza National Park, Bialowieza) dar, dass er heute wieder in weiten Teilen Polens heimisch ist. Vorangegangen war jedoch eine wechselvolle Geschichte, in deren Verlauf der Elch so gut wie ausgerottet worden war. Der Wiederaufbau der Population nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte ganz wesentlich über wenige versprengte Tiere, die im fast menschenleeren Sumpfgebiet zwischen Rajgrod und der polnisch-russischen Grenze überlebten. Von dort aus breitete sich der Elch wieder über ganz Polen aus. Sein aktueller Status kann als stabil betrachtet werden. Unter dem strengen Schutz der Jagdgesetze leben heute zwischen 3500 und 4000 Elche in Polen. Mittlerweile hat sich die Elchpopulation in Nord- und Osteuropa soweit gefestigt, dass ein Austausch über Skandinavien und die baltischen Staaten zu beobachten ist und Tiere aus Polen in westliche (Deutschland) und südliche Richtung (Tschechien) abwandern.  Als nordische Art stößt der Elch jedoch in Mitteleuropa an seine natürliche Verbreitungsgrenze.

Mit den Bedingungen der Kulturlandschaft, so Raczynski, käme der Elche zwar gut zu recht. Probleme gäbe es jedoch mit dem Straßenverkehr sowie durch Fraßschäden in der Forst- und Landwirtschaft.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Veranstaltung zeigten, dass es durchaus möglich wäre, Wisente in Deutschland wieder anzusiedeln. Auf ehemaligen und aktiven Truppenübungsplätzen sowie in den weniger dicht besiedelten Bereichen im östlichen Deutschland stünden Flächen ausreichender Größe zur Verfügung. Unter Umständen kämen auch bereits vorhandene Großschutzgebiete in Betracht. Nach Ansicht der Experten wäre ein gezieltes Management der Vorkommen unverzichtbar sein. Die Neugründung vollständig freilebender Vorkommen bleibt auf absehbare Zeit eine Illusion.

Für ein Engagement des deutschen Naturschutzes in Fragen des Wisent-Schutzes sprechen drei Argumente:

  • Der Wisent ist ein heimisches Tier und gehörte ehemals zur natürlichen Fauna. Die Zerstörung seiner Lebensräume sowie gezielte menschliche Nachstellungen führten zu seiner Ausrottung.

  • Der europäische Wisent ist in einer schwierigen genetischen Situation (Inzucht) und dadurch hochgradig gefährdet. Die Ursachen dafür liegen in der großflächigen Ausrottung der Tierart. Die Neugründung von Vorkommen lässt einen Beitrag zur Erhöhung der Überlebensfähigkeit des europäischen Wisents erwarten.

  • Es besteht wenig Zweifel daran, dass die europäischen Wisente früher einmal einen aktiven Beitrag zur Gestaltung unserer Landschaften leisteten. Mit der Ausrottung des Wisents verschwand auch dieser "Dynamikfaktor" aus den betroffenen Lebensräumen und Ökosystemen. Die Wiederansiedlung des Wisents wäre somit ein wichtiger Beitrag zur Rekonstruktion bzw. Revitalisierung der Lebensräume und Lebensgemeinschaften.

Vollkommen anders stellt sich die Situation beim Elch dar. Der Elch ist in den Ländern Nord- und Osteuropas noch allgemein verbreitet. Dringender Handlungsbedarf zum Schutz und Erhalt des Elchs besteht nicht. Aus naturschutzfachlicher Sicht wäre die Re-Integration des Elchs in unsere Waldlebensgemeinschaften und zur Förderung von Wildnisprozessen wünschenswert. Auf Grund der zu erwartenden Konflikte mit der Forst- und Landwirtschaft sowie angesichts der Verkehrsproblematik dürften Maßnahmen zur aktiven Wiederansiedlung derzeitig politisch und gesellschaftlich nicht durchsetzbar sein. Langfristig ist allerdings mit der natürlichen Wiederbesiedlung von Landschaften im Osten Deutschlands durch einwandernde Elche zu rechnen. Dort, wo sie auftauchen, sollten sie dem Naturschutz willkommen sein. 

Carlo Engstfeld & Ralf Schulte, NABU-Akademie Gut Sunder


Weiterführende Links zum Thema


Die Tagungsveranstaltung wurde vom Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Die Veranstaltungsinhalte und -ergebnisse geben nicht unbedingt die Meinung des Bundesumweltministeriums, des Bundesamt für Naturschutz oder des Naturschutzbund Deutschland (NABU) wieder.